Schiffstaufe in Altenburg!

„Das wird was Großes!“

„Ich war total aufgeregt, wo ich doch so viele Gesichter bei der Eröffnung wiedererkannte. Es war ein ganz besonderer Tag für uns. Denn was wir über das letzte Jahr hinweg theoretisch erarbeitet haben, wird nun in die Tat umgesetzt. Endlich können wir loslegen und uns ins Abenteuer stürzen!“, sagt Susann Seifert. Unsere Kulturhanse-Stipendiatin war zur Eröffnung des Ahoi Gründungslabors selig. Viele Weggefährt*innen gaben sich die Klinke in die Hand, unter anderem Vertreter*innen der Presse, der Wirtschaftsförderung der Stadt und des Landkreises, der Leiter des Schloss- und Kulturbetriebs Altenburgs und Thomas Villmow, der Programmverantwortliche für Deutschland der Drosos Stiftung.

Darüber hinaus fanden auch interessierte Altenburger*innen den Weg in die großzügigen neuen Räumlichkeiten und brachten sogar erste Einfälle für Gründungsvorhaben mit. Da war zum Beispiel Robin, der als Graffiti-Künstler in die Fußstapfen der Farbküche treten und pädagogische Workshops für Kinder anbieten will. Oder Valentin, der eine Altenburg-App entwickeln möchte. Noch viel mehr Ideen schwirrten in den Köpfen und im Raum: Kampfsporttraining für lernbeeinträchtigte Kinder, ein Familiencafé oder Tourismuskonzepte mit kreativwirtschaftlichen Erlebnistouren in Altenburg.

Zunächst erklärte Susann dem neugierigen Publikum die nächsten Schritte. Jede*r kann sich mit seiner Idee noch bis zum 14.2.2020 beim Ahoi Gründungslabor bewerben. “Ganz nach dem Motto: Bewerben zum Tag der Liebe mit einer Idee zum Lieben – das passt doch“, meint Susann. „Wir sagen nicht Nein zu schrägen Ideen.“ Denn als sie damals die Farbküche gründete, stieß Susann mit ihren unkonventionellen Gründungsvorhaben auf Unverständnis. „Als wir seinerzeit Experten fragten, war die Antwort: ‚Das wird nie was‘. Die konnten sich nicht vorstellen, dass unsere Geschäftsidee mit Kreativangeboten und Graffiti-Workshops unternehmerisch tragfähig sei. Aber denen haben wir es gezeigt. Und wenn wir das schaffen, dann kriegen das unsere Gründer*innen allemal hin.“

Im März entscheidet eine Jury, wer aufgenommen wird. In den nächsten Monaten folgen Qualifizierungsworkshops und ein Mentoring-Programm mit lokalen Unternehmer*innen, um alle fit für ihre Gründung zu machen. Nach der Vorstellung des Gründungslaborkonzeptes wurde es ernst. Mit Hilfe von Martin taufte Yvonne von den Stadtmenschen Altenburg, einem Projekt dessen Bestandteil das Gründungslabor ist, den Ahoi-Laden.

Yvonne war von der Eröffnung verzückt: „Überall im Raum spürte ich die Vorfreude. Allein schon die vielen Interessierten, die nur durchs Schaufenster schauen oder die Mutigen, die sich reintrauen – die Altenburger merken, dass hier was losgeht. Der Tag hatte so eine Kraft. Mir war klar, dass heute was Besonderes passiert ist. Mein Gefühl bestätigte mir ein Gast, der auf mich zukam und sagte: ‚Das wird was Großes!‘ “ Das glauben wir auch und wünschen euch allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Fotos: Susann Seifert und Steffen Präger