Kulturhanse Werkstatt #6: Formation der Flotte

Das Kulturhanse-Netzwerk legte am Wochenende vom 1. bis zum 3. März im schönen Saalfeld an. Zur sechsten Werkstatt holten sich alle Stipendiatinnen Feedback zu ihren Gründungslaborkonzepten, sowohl von Abenteurer*innen benachbarter Gewässer als auch aus der eigenen Flotte.

Am Samstag tauchten wir in die Welt der Gründer*innen ein. Mit Rat und Tat zur Seite standen uns Kira Sawicka (Lokalhelden), Swen Köcher (ThEx) und Frank Lemloh (Selbst & Ständig) sowie die beiden Gründer*innen Anja Scholl und Stefan Hebrok. Im Worldcafé konnten alle Stipendiatinnen ihre Laborkonzepte an den Praxiserfahrungen der Gäste messen. Kira betonte, dass es gerade im ländlichen Raum bedeutend ist, die lokal vorhandenen Schätze – Personen, Ideen, Gelegenheiten – zu heben und als Partner und Expertinnen ins Boot zu holen. Dabei kann man ruhig erst einmal klein und experimentell loslegen und dann verstetigen, was gut funktioniert. Beeindruckt von den Aktivitäten und Plänen im Kulturhanse-Netzwerk ermutigte uns Frank, selbstbewusst über den Tellerrand zu schauen. Und vielleicht stellen wir ja am Ende fest: „Was Saalfeld kann, kann Berlin auch.“ Zum großen Finale des Tages blieben wir aber zunächst in unserem Kosmos: beim Kulturhanse-Pitch stellten alle Partner ihr Laborkonzepte vor.

Am Sonntag widmeten wir uns Möglichkeiten, die Gründungslabore gemeinwohlorientiert zu gestalten. Als ein Tool zur Selbstreflexion stellte Frank Jansky (bahnhof17) die Gemeinwohl-Matrix vor. Damit kann die Wertschöpfungskette jeder Gründungsinitiative anhand der Kriterien Menschenwürde, Solidarität/Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz bewertet werden. Für Frank ein nützliches Tool, um die Frage zu beantworten „Mit welchen Gründungen will ich auf dem Markt stehen?“. Doch damit nicht genug: im Anschluss haben wir verschiedene Wege ausgelotet, wie wir „alle unter einem Deck“ arbeiten können. Im Fokus standen gemeinsame Unternehmen, Versicherungen, Finanzierungsmodelle und Wirtschaftskreisläufe.

 

Dank des großen Engagements unserer Partner in Saalfeld lernten wir zur Werkstatt deren vielfältiges Netzwerk kennen. Wir erkundeten das Wohngebiet um die Alte Kaserne, in dem das Werkhaus mitsamt Gründungslabor seinen Platz finden wird. Im Klubhaus der Jugend gewannen wir wertvolle Einblicke in die alternative Kulturszene der Stadt und mit der Orangerie lernten wir das wohl edelste Jugendzentrum des Landes kennen 😉

Bis zur nächsten Werkstatt im Mai haben wir nun Zeit, um praktische Schritte in Richtung der Umsetzung der Laborkonzepte zu gehen. Das nächste Zusammenkommen findet dann im wilden Osten beim kfuenf kollektiv in Görlitz statt!