Am Wochenende vom 10. bis zum 12. Juni kamen die Kulturhanseat*innen bereits zur dritten Werkstatt zusammen. Los ging es dieses Mal am Freitag im Vereinssitz von Plattform e.V. und in der Keimzelle der Kulturhanse: in der Saline 34 in Erfurt. Die Plattformer Steffen Präger und Stephan Rothe begrüßten die Gäste mit Eis und kühlen Getränken und erkundeten mit ihnen das Haus. Dabei lernten sie auch einige Nutzer*innen und ihre Projekte bzw. Gründungen kennen, zum Beispiel Alexander Grüner vom HANT – Magazin für Fotografie und Nina Rueger und ihr Keramikstudio. Neben den Vorteilen einer Hausgemeinschaft, wie dem kreativen Potenzial, Synergien und gemeinsamer Infrastruktur, wurden auch typische Orte des Konflikts nicht ausgespart, wie die gemeinschaftlich genutzte Küche. Die Tour endete auf der Baustelle im Dachboden – symbolhaft für die langfristige Perspektive des Vereins. „Für uns bedeutet Erfolg hier nicht nur, dass das Dach gedeckt wurde und die Stadt das finanzierte, sondern, dass dieser Ort dauerhaft durch die Zweckbindung der verwandten Fördermittel genutzt werden kann“, so Steffen Präger, Co-Gründer und Geschäftsführer von Plattform e.V.
Am Samstag und Sonntag war die Kulturhanse dann zu Gast in Weimar. Bevor Line Bernstein und ihre Crew die alte Feuerwache vorstellten, ihr Quartiersprojekt mit selbstorgansiertem Raum für Wohnen, Arbeiten, einem Gründungslabor für Stadtmacher*innen und mehr, ging es in der WerkBank kreativ zu: Im Rahmen eines Mini-Startup Camps sammelten die Teilnehmenden Ideen für mögliche Angebote eines Gründungslabors, wählten die für sie interessantesten aus und entwickelten sie zu konkreten Angeboten. Mit von der Partie waren vier Gäste, von denen die Kulturhanseat*innen einiges an Expertise, eigener Gründungserfahrung und Feedback abholen konnten: Maike Steuer vom Kreativkonsum in Kriebitzsch, Nicole Sennewald vom Coworking Space KrämerLoft in Erfurt, Claudia Weidner vom Naturcamp am Lenkgrund in Frauenwald und Oliver Krahl vom ITnet Thüringen. Im Ergebnis des Startup Camps wurden z.B. ein Gründer*innen-Meet Up, der Workathon „Einfach machen“ und verschiedene Bildungs- und Beratungskonzepte präsentiert und besprochen. Dazu Steffen Präger: „Wir starteten heute mit einer breiten Themensammlung. Bemerkenswert finde ich, dass all die Angebote, die am Ende auch vorgestellt und diskutiert wurden, Kernfunktionen eines Gründungslabors beschreiben.“
Zum Ausklang der Werkstatt hieß es „Butter bei die Fische“: Wie passt das Gelernte und Probierte zu den einzelnen Laborkonzepten vor Ort? Wo stehen wir und wo geht’s hin? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gilt es, zur nächsten Werkstatt zu konkretisieren – in der Hansestadt Salzwedel. Gastgeberin Line Bernstein im Fazit: „Die Kulturhanse gehört seit diesem Jahr zu meinen Veranstaltungsfavoriten. Umso schöner war es für uns, dass wir im Juni selbst Gastgeber waren. Wir profitieren am meisten von dem engen Austausch zwischen den Teilnehmenden zu unseren gemeinsamen Zielen. Wir konnten bereits jetzt Verbindungen unter Städten bilden, die noch viele Jahre halten werden.“